Wieso frisst mein neues Tier nicht?


Für die Tiere ist der Wechsel des Lebensraumes von der Natur in das Geschäft und von dem Geschäft zu dem Halter mit sehr viel Stress verbunden.
Nicht nur der Transport selbst entspricht einer Odysee sondern auch die völlig neuen Gegebenheiten verlangen von den Tieren starke Umstellungen. Da ändert sich die Raumgestaltung, das Wasser ist woanders, das eigene Revier ist verschwunden und man befindet sich zu allem Überfluss womöglich noch mitten in dem Revier eines anderen Tieres und kann nicht mal flüchten. Die Nahrung ändert sich auch oft, ganz zu schweigen von Lichtverhältnissen und -rhytmus.
Stark entschärfen kann man die Problematik, indem man ausschliesslich Nachzuchten kauft. Diese Tiere sind die Nähe der Menschen und die beengten Behälter in der Gefangenschaft gewohnt. Eine gewisse Umstellung kommt natürlich auch auf die Nachzuchten zu, diese gehen den gesamten Wechsel jedoch sehr viel gelassener und ruhiger an.

Doch zurück zum Problem des Fressens.
Reptilien sind in der Lage, relativ Lange ohne Nahrung auszukommen. Wichtig ist jedoch, dass die Tiere frisches Wasser zu sich nehmen können.
Erwarten Sie aber nicht von Ihren Neulingen, dass sie dies direkt vor Ihren Augen tun. In einer ruhigen Minute werden die Tiere das Wasser aufsuchen, und was das Fressen angeht: Gönnen Sie ihrem Neuling ruhig mehrere Tage für die Eingewöhnung. Auch eine Woche sollte für ein gesundes Tier noch nicht Problematisch werden. Nach einer Woche allerdings, sollte man sich über andere Probleme als Eingewöhnung gedanken machen.

  • Wenn die Tiere trinken, sollten Sie dem Wasser ein Vitaminkonzentrat beimengen um wenigstens die Mindestversorgung aufrecht zu erhalten.
  • Versuchen Sie, andere Futtertiere anzubieten. Im Extremfall auch ein paar Wachsmaden, jedoch dürfen sich die Tiere auf keinen Fall an diese Kalorienbomben gewöhnen.
  • Die Futtertiere lieber etwas kleiner als größer anbieten, die meissten Echsen fressen lieber mehrere kleinere Futtertiere als wenige grosse.
  • Bieten Sie Futtertiere an, die das Jagdverhalten reizen, z.B.
    dicke Stubenfliegen oder Schmetterlinge. Beide bewegen Sich bei Helligkeit viel und auffallend und sollten die Aufmerksamkeit der Tiere auf sich ziehen.
  • Vermeiden Sie Stress von aussen (also Ihnen) und innerhalb der Gruppe. Evtl. verhindert ein ständiger Konkurenzkampf um das Revier oder ein Weibchen die ruhige Nahrungsaufnahme. Trennen Sie allzu dominante Tiere zunächst von den weniger dominanten, um den unterlegenen die Möglichkeit zu geben sich in Ruhe einzugewöhnen. Lassen Sie die Tiere in Ruhe und beobachten Sie sie ruhig aus einigen Metern Entfernung, vermeiden Sie ruckartige Bewegungen.
  • Sorgen Sie für geeignete und Artgerechte Haltung. Richtiges Licht, das richtige Verhältnis von warmen und kühleren Stellen und die Einrichtung haben einen sehr starken Einfluss auf das Wohlbefinden und somit die Bereitschaft zur Nahrungsaufnahme.
  • Lassen Sie nicht gefressene größere Futtertiere (insbesondere Heimchen und Grillen) nicht in dem Becken. Am besten die Futtertiere in einem Behälter zum Fressen anbieten, den die Futtertiere nicht oder nur in geringer Zahl verlassen können. Die Echsen sollten natürlich günstig an die Nahrung herankommen.