Eientnahme aus dem Becken



Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie ihren ersten Nachzucherfolg "erleben".

Entweder finden Sie ein Ei oder ein Jungtier.

Die Wahrscheinlichkeit, ein Jungtier vorzufinden ohne besondere Vorkehrungen getroffen zu haben, ist gar nicht mal so gering.
Die Echsen suchen auf faszinierende Weise die optimalen Ablageplätze auf. Viele sind so versteckt, dass man sie nur nach aufwendiger Suche findet.
Ausserdem sind die Eier und der gesamte Zeitigungsprozess im allgemeinen robuster, als die zierlichen Eier erahnen lassen.
Gefundene Jungtiere sollten unbedingt vorsichtig aus dem Becken entfernt werden. In den ersten Tagen werden zwar die meissten Jungtiere nicht gefressen, aber dann... Ernährungstechnisch durchaus positiv, ethisch jedoch nur bedingt vertretbat und aus Zuchtgründen natürlich nicht zu empfehlen.

Zurück zur Frage, soll man Eier (wenn man sie denn findet) entnehmen?
Wir haben bei unseren nachgezogenen Arten (a. sagrei, a. carolinensis und h. frenatus) bei den entnommenen Eiern eine Erfolgsquote von 100% erzielt, es sind also alle Tiere geschlüpft.
Im Gegensatz dazu haben wir bei den Einrichtungsarbeiten regelmässig vertrocknete oder vergammelte Eiern in den Pflanzenbehältern gefunden.
Demzufolge raten wir dazu, die Eier aus dem Becken vorsichtig zu entnehmen.
Dabei ist zu beachten, dass die Eier um so weniger bewegt werden sollten, je länger sie bereits liegen.
Frisch gelegte Eier können nahezu bedenkenlos gedreht werden und vertragen sogar einige "Stupser". Sobald jedoch die Entwicklung des Eies nach einigen Wochen einen bestimmten Grad erreicht hat, sollte jegliche Bewegung des Eies um irgendeine Achse vermieden werden.

Regelmässige Kontrolle der Eiablageplätze (z.B. Erde der Pflanzen, bis zu 5 cm tief!) hilft die Eier rechtzeitig zu entdecken.
Um die Entdeckung zu erleichtern, kann man die obere Erdschicht mit den Fingern glatt klopfen. Dadurch erkennt man die Stellen, an denen die Echsen gegraben haben.
Alternativ kann man versuchen, die Ablage in den Pflanzen zu verhindern und eine spezielle Ablagemöglichkeit anbieten. Allerdings haben sich unsere Tiere strikt geweigert, den angebotenen Ablageplatz anzunehmen und immer einen Weg gefunden, die Eier irgendwie in der Erde der Pflanzen unterzubringen.

Die Entnahme selbst sollte am besten vorsichtig mit den Fingern geschehen. Mit einer Pinzette hat man zu wenig Gefühl und das Ei könnte zerquetscht werden oder fallen.



Nach der Entnahme wird das Ei in eine Heimchendose gelegt, die mit mehreren Lagen Küchenpapier ausgelegt und ständig leicht feucht (auf keinen Fall nass!) und warm gehalten wird. Die normale Nachtabsenkung stellt kein Problem dar, sollte jedoch nicht stärker als sonst ausfallen. Falls möglich, kann die Nachtabsenkung leicht verringert werden. Mit dem Zeitigen der Eier in Erd-Humus-Gemischen haben wir zwar keine schlechteren Erfahrungen gemacht, jedoch auch keine besseren.
Das Küchenpapier kann man in Falten legen, so dass die Eier bei Bewegungen an der Dose ruhig in ihrer Position liegenbleiben.
Gute Erfolge haben wir auch erzielt, indem wir die so präparierte Heimchendose (mit einem stark durchlöcherten Deckel verschlossen) in das Gesellschaftsbecken gestellt haben. Mann sollte einen Platz wählen, an den Licht gelangt, der jedoch nicht zu warm wird.



Nach der Zeitigungsdauer der entsprechenden Art sollten Sie dann Jungtiere in der Dose vorfinden, die Sie ebenso wie direkt in dem Gesellschaftsbecken gefundene Jungtiere in das entsprechende Terrarium überführen sollten.